Norwegen

Nordwärts der Küste entlang

Montag, 11. Oktober 2021

Nach spannenden Wochen mit Michaels Eltern im Süden Norwegens, planen wir unsere Route zum Nordkap. Da wir das Ziel haben, ungefähr Ende Oktober dort zu sein, bleibt uns also noch ein Monat um den Rest der Länge Norwegens zu erkunden. Gesagt, getan; nach zwei erholsamen Tagen an einem kleinen See irgendwo im Wald bei Søreide machen wir uns auf den Weg zu unserem ersten Etappenziel – dem Trollstigen Pass. Der Weg dahin führt uns durch herbstliche Wälder, wo wir Eierschwämme fürs Risotto sammeln, durch hügelige Landschaften und an kleinen und grossen Seen vorbei, wo wir immer wieder wunderschöne Übernachtungsplätze finden.

Aussicht in der Nähe von Syvde
Aussicht in der Nähe von Syvde

Am 29. September feiern wir zum vierten Mal den 29. Geburtstag von Jessica. Den Tag verbringen wir im kleinen Fischerstädtchen Florø, wo wir Fish'n'Chips essen und einen Stadtbummel unternehmen.

Im charmanten Städtchen Florø – Übernachtungsplatz direkt am Meer

Für den Abend wünscht sich Jessy einen schönen Schlafplatz im Wald. Wir haben Glück und finden ein herrliches Plätzchen in der Sonne und geniessen draussen ein kleines Apéro. Danach machen wir uns auf, die Umgebung zu erkunden und finden prompt noch Eierschwämme die Jessy zu einem feinen Pilzrisotto zum Znacht verarbeitet. Zur Feier des Tages gab es sogar ein Glas Wein dazu – was will man mehr…

Der Weg führt uns weiter der Küste entlang, wo wir immer mal wieder – ganz zum Leid der nicht all zu seefähigen (weiblichen) Mitreisenden – eine Fähre nehmen müssen. Wir entscheiden spontan, in Ålesund einen Stop einzulegen und besuchen dort das Schwimmbad, um ein paar Längen zu schwimmen und zu duschen. Da Jessys Duschsack samt Inhalt geklaut wird, hängen wir noch einen Stadtbummel an, um neues Duschzeug zu kaufen. Und Schuhe. Und eine Jacke…

Ålesund

Nach einem Besuch in der Hillsong Church Ålesund brechen wir wieder auf und fahren in Richtung Trollstigen. Da das Wetter so mässig lässig ist, entscheiden wir uns, erst am nächsten Tag über den Trollstigen zu fahren und halten kurz vor der Passhöhe an. Trotz regnerischem, wolkenverhangenem Tag gab es am Abend einen wunderschönen Sonnenuntergang und eine sternenklare Nacht.

Kurz vor der Trollstigen Passhöhe

Gut erholt machen wir uns auf den Weg zum obersten Punkt auf dem Trollstigen. Nebst einem Souvenirshop und Café, kann man über Stege und Treppen dem Berg seitlich entlang laufen, um so einen tollen Panoramablick auf die vielen Serpentinen des Trollstigen zu haben. Von der Grösse des Parkplatzes können wir uns vorstellen, wie das hier in der Hauptsaison aussehen würde, wir sind aber fast alleine. Die Fahrt nach unten meistert Björn nach alter Regel – im selben Gang runter wie rauf, also im 2. – problemlos.

Auf dem Trollstigen

Mittlerweile sind die Wälder überall gelb, orange und rot und laden zu einer Herbstwanderung ein. Wir packen unseren Rucksack und wandern durch einen dunkelgrünen, fast schon etwas mystischen Tannenwald mit moosbedecktem Boden, vorbei an gelb-blättrigen Birken und über orange gefärbte Moorlandschaft zur Trollkirkja – einer kleinen Höhle, in welcher sich ein Wasserfall befindet. Mit Taschenlampe gerüstet, machen wir einen auf Höhlenforscher und erkunden sie. Ohne Licht ist es da absolut schwarz, was ziemlich beeindruckend ist. Jessy erkundet jeden Winkel und kriecht auch in die kleinsten Öffnungen, auf der Suche nach einer «versteckten» Höhle, die draussen auf der Infotafel beschrieben wurde. Der eher klaustrophobisch veranlagte, und nicht so bewegliche Michael wartet indes lieber.

Ausflug zur Trollkirkja

Frisch geduscht, alles vollgetankt (Wasser, Benzin, Strom) und mit einem vollen Kühlschrank, machen wir uns weiter auf den Weg. Dieser führt uns über eine der interessantesten und schönsten Strassen die wir bis jetzt gesehen haben: die Atlantik-Strasse. Michael lässt unsere Drohne Doris steigen (ja auch die Drohne hat einen Namen…) und Jessy liest die Infotafeln. Die Strasse wurde 1989 in den Atlantik über mehrere kleine Inseln gebaut und hat acht Brücken.

Atlantic Ocean Road

Um etwas voran zu kommen, entscheiden wir uns die nächsten paar Tage hauptsächlich zu fahren. Über Trondheim fahren wir nördlich und passieren den Polarkreis. Das Wetter ist bescheiden, das macht die Fahrtage etwas weniger schlimm. Wir bestaunen die Umgebung aus der Fahrerkabine und hören Hörbücher. Unser aktuelles Ziel ist Bodø, von dort fährt die Fähre auf die Lofoten, wo uns neue Abenteuer erwarten.

Vor und am Polarkreis
Die in diesem Beitrag beschriebene Route
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Norwegen

Norwegen ist eines der flächengrössten Länder Europas, aber mit nur 5'391'369 Einwohnern dünn besiedelt. Der Grossteil der Bevölkerung konzentriert sich auf den Süden des Landes.

Der Index der menschlichen Entwicklung (HDI) der Vereinten Nationen stuft Norwegen seit vielen Jahren als das weltweit am höchsten entwickelte Land ein. Darüber hinaus ist es laut dem Demokratieindex der britischen Zeitschrift The Economist der demokratischste Staat der Welt. Norwegen ist ein sehr wohlhabendes Land; sein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf war 2016 das dritthöchste der Welt. Das Land verfügt zudem über eines der grosszügigsten und besten Sozialsysteme der Welt.

Die etwa 29'000 km lange Küste des norwegischen Festlandes besteht aus vielen schmalen und tiefen Buchten, den Fjorden, mit denen das salzige Meer vielerorts weit ins Land reicht. Der 200 km lange und an seiner tiefsten Stelle 1300 m tiefe Sognefjord im Fylke Vestland ist der längste und tiefste Fjord Norwegens. Die küstennahen Gebiete sind am dichtesten besiedelt und etwa 80 % der Norweger leben weniger als zehn Kilometer vom Meer entfernt.

Amtssprachen
Norwegisch, Samisch
Hauptstadt
Oslo
Staats- und Regierungsform
parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt
König Harald V.
Regierungschef
Ministerpräsidentin Erna Solberg
Fläche
385'207 km²
Einwohnerzahl
5'391'369
Bevölkerungsdichte
16.5 Einwohner pro km²
Währung
Norwegische Krone (NOK)
Kfz-Kennzeichen
N
Telefonvorwahl
+47
Norwegen

Unsere Reise in Zahlen

i
5.62 l
⌀ Gasverbrauch pro Monat
56 Fr.
⌀ Reisekosten pro Tag
40 %
Anteil Solarenergie vom Gesamtverbrauch

Die bisherige Route


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