Kroatien

Ab in den Süden!

Dienstag, 8. März 2022

Kroatien begrüsst uns mit Sonnenschein und scheuen Frühlingstemperaturen. Unser erstes Ziel hier sind die Plitvicer Seen, die uns von Jessicas Schwester empfohlen wurden. Der Weg dorthin ist überraschend bergig und hat einiges an Schnee zu bieten. In Kroatien darf man eigentlich auch nicht wildcampen, solange man sich aber an die No-Camping Schilder hält und nicht in Nationalparks schläft, drücken sie ausserhalb der Saison schon mal ein Auge zu. Da nicht viele Campings offen sind, sind wir dankbar dafür, versuchen jedoch trotzdem möglichst ausserhalb der Sichtweite der Ordnungshüter zu übernachten. Kann nämlich mit 400 Euro Strafe pro Person ganz schön teuer werden.

Die Plitvicer Seen präsentieren sich in weiss, was ihrer Schönheit aber nichts abverlangt. Das Grün und Blau der Seen sticht so nur noch mehr hervor und die sommerlichen Touristenströme bleiben ebenfalls aus. Wir sind ziemlich beeindruckt von der Natur und verbringen viel Zeit mit Fotografieren und Staunen. Als uns die Finger fast abfallen erreichen wir das Cafe beim Elektro-Fähren-Hafen. Aufgewärmt vom heissen Kaffee und einem Stück warmen Apfelstrudel, geht es mit der Fähre über den See auf die andere Seite wo wir zu Fuss und mit einem Unimog, der als Personentransport dient, wieder zu unserem Zuhause auf Rädern gelangen.

Da wir jetzt aber wirklich genug Winter im Bus hatten, geht unsere Route direkt an die Adria-Küste, wo uns warme 12 Grad und Sonnenschein erwarten. Zuerst müssen wir uns aber noch durch ein kleines Gebirge mit schneeverwehten Strassen und Wälder kämpfen. Wir verbringen noch eine letzte Nacht im Schnee bevor wir endlich am Meer sind.

Und dann, plötzlich unten am Berg ist Frühling. Die Bäume blühen, die Felder sind grün, die Bienen summen geschäftig und die Sonne wärmt unsere wintermüden Knochen…

Da ein Arbeitstag ansteht, fahren wir nach Skradin zu einem privat betriebenen Camping. Der Betreiber ist Besitzer eines Mercedes Benz 310, dem gleichen Bus wie wir haben, und freut sich sehr über unseren Besuch. Stolz präsentiert er uns seinen ebenfalls umgebauten Mercedes, sowie auch sein anderes Schmuckstück: ein aus Ex-Jugoslavien stammender Feuerwehr-Einsatzwagen der Marke TAM, welchen er ebenfalls zum Wohnmobil umbauen möchte. Dieses Model verfügt sogar noch über die Signalanlage mit Sirene und Blaulicht, die uns freudig vorgeführt werden.

Skradin und der Zeltplatz

Unsere Reise führt uns weiter an die Küste, nach Šibenik, das wir mit den Velos erkunden möchten. Dies stellt sich aber als nicht so schlau heraus; Šibenik ist auf Hügeln gebaut und die Altstadt hat wahnsinnig viele Treppen. Das ganze stellt sich als sehr verwirrend heraus, wir kommen uns vor wie in einem Labyrinth. Etwas erschöpft vom Velo die Treppen hoch und runtertragen geht es weiter. Erst aber noch Boxenstop im McDonalds, haben ja schliesslich viele Kalorien verbrannt.

Šibenik
Šibenik
Übernachten zwischen Olivenbäumen

Die nächste Stadt, die wir erkunden ist Trogir. Die Altstadt ist auf einer kleinen Insel gebaut und über eine Brücke mit dem Festland verbunden. Die Gassen sind schmal und autofrei, die Schilder und Laternen sind noch gefühlt wie vor 200 Jahren und auch die kleinen Shops und Cafés haben nichts von ihrem alten Charme verloren. Man wartet nur darauf, dass eine Kutsche um die Ecke kommt. Es waren aber dann doch nur die deutschen Touristengruppen mit Führer. Die Nacht verbringen wir auf der Insel Ciovo, die hinter der Altstadt-Insel von Trogir liegt. Wir fahren auf den höchsten Punkt der Insel und geniessen einen Möhl im windgeschützten Bus. Hier oben geht ziemlich die Bise…

Trogir
180 Grad Aussicht an diesem Schlafplatz

Und dann steht auch schon die nächste Stadt auf dem Programm: Split. Eine grosse Stadt direkt am Meer mit einer grossen Strandpromenade und hübschen Altstadt. Nach dem wir etwas geshoppt, die Altstadt angeschaut haben und an der Promenade entlang geschlendert sind, stärken wir uns mit einem leckeren Spinat- und Käse Burek. Eine regionale Spezialität, ursprünglich aus Albanien, aus einer Art gefülltem und aufgerollten Blätterteig. Füllungen gibts von Süss bis Salzig, vegetarisch oder mit Fleisch. Zum Dessert gibts dalmatische Fritule, frittierte, süsse Teigbällchen und Kaffee. Jessica möchte gerne in die “Mall of Split”, was bei Michael nur mässig auf Begeisterung stösst; er möchte viel lieber mit dem Bike den Berg hoch fahren… Also trennen sich unsere Wege. Oben am Berg fängt sich Michael einen platten Reifen ein, was ein runterdüsen unmöglich macht. Jessica düst also mit Björn den Berg hoch und sammelt den Mann und sein Velo ein…

Tolles Wetter in Split

Einer der bisher schönsten und windigsten Schlafplätze auf unserer Reise: Auf dem Berg Sveti Nikola bei Tomislavovac auf einem guten, alten Wendehammer (unsere Lieblings-Übernachtungsplätze). Ein Wendehammer ist ein T-förmiger Wendeplatz am Ende einer Sackgasse. Die Anfahrt war abenteuerlich, die grobe Schotterstrasse wand sich zuerst über Serpentinen den Berg hoch, wo wir in der Kurve zurücksetzen mussten um herum zu kommen. Einzelne Steigungen, sowie das Anfahren verlangten nach Allrad und Untersetzung. Schön, wenn die Rechnung dann auch aufgeht. Wir durften einen fantastischen Sonnenuntergang geniessen.

Von Ploče aus mit der Fähre auf die Halbinsel Pelješac
Von Ploče aus mit der Fähre auf die Halbinsel Pelješac
Über groben Schotter bis zum Ziel (weitere Fotos in der Galerie)
Über groben Schotter bis zum Ziel (weitere Fotos in der Galerie)

Es geht weiter der Küste nach mit spontanem Zwischenhalt in Ston, wo wir Zmittag essen und uns das kleine Städtchen anschauen.

Zwischenhalt in Ston

Unser nächstes Ziel ist aber Dubrovnik, auch bekannt als Kings Landing (wer Game Of Thrones kennt). Die Parkplatzsuche ist eine ziemliche Herausforderung, wir hatten aber das Glück, innerhalb von 15 Minuten den perfekten Parkplatz für unseren Grossen zu finden. Dubrovnik hat eine ziemlich beeindruckende und sehr grosse Altstadt und wir werden von den sommerlichen Horden von Touristen verschont.

Dubrovnik

Unsere Zeit in Kroatien neigt sich dem Ende und wir beschliessen die letzte Nacht direkt am Meer zu verbringen. Was gibt es besseres als mit einem Bierchen und einem super Sonnenunterang den Abend am Meer sitzend ausklingen zu lassen. Nein, wir sind sicher nicht das letzte Mal in Kroatien. Morgen warten aber neue Abenteuer auf uns. Es geht nach Montenegro, das erste Land auf unserer Reise, in dem keiner von uns schon mal war.

Den Tag ausklingen lassen in Plat am Meer
Den Tag ausklingen lassen in Plat am Meer
Unsere Route durch Kroatien
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Kroatien

Von Schnee bis Strand

Kroatien ist ein Staat in der Übergangszone zwischen Mittel- und Südosteuropa. Kroatien ist Mitglied der Europäischen Union, der NATO, der Welthandelsorganisation, der OSZE und der Vereinten Nationen. Hauptstadt und grösste Stadt ist Zagreb, zu den weiteren Grossstädten zählen Split, Rijeka und Osijek.

Das Staatsgebiet liegt östlich des Adriatischen Meeres und zum Teil im Südwesten der Pannonischen Tiefebene. Es grenzt im Nordwesten an Slowenien, im Norden an Ungarn, im Nordosten an Serbien, im Osten an Bosnien und Herzegowina und im Südosten an Montenegro. Das Gebiet der einstigen Republik Ragusa (Dubrovačka Republika), das heute den südlichsten Teil des Staates ausmacht, verfügt über keine direkte Landverbindung zum übrigen Staatsgebiet, da der wenige Kilometer breite Meereszugang von Bosnien und Herzegowina dazwischen liegt; das Gebiet um Dubrovnik bildet damit die einzige Exklave des Landes. Zu Kroatien gehören insgesamt 1246 Inseln, von denen 47 dauerhaft bewohnt sind.

Amtssprache
Kroatisch (regional auch Minderheitensprachen)
Hauptstadt
Zagreb
Staats- und Regierungsform
parlamentarische Republik
Fläche
56'594 km²
Einwohnerzahl
3'888'529 (Stand 2021)
Bevölkerungsdichte
74 Einwohner pro km²
Währung
Kuna (HRK), ab 1.1.2023: Euro (EUR)
Unabhängigkeit
25. Juni 1991 (von Jugoslawien)
Nationalfeiertag
30. Mai
Zeitzone
UTC+1 MEZ, UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen
HR
Internet-TLD
.hr
Telefonvorwahl
+385
Kroatien

Unsere Reise in Zahlen

i
28.42 Fr.
⌀ Treibstoffkosten pro 100 km (Total)
i
138 km
⌀ Gefahrene Kilometer pro Tag (laufender Durchschnitt)
i
271 Wh
⌀ Energie durch Solar pro Tag

Die bisherige Route


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